Norburg – Die Perle der schwarzen Küste
An der Ostküste des Kontinentes, dort wo der Sungai in das Graue Meer fließt, liegt die freie Stadtrepublik Norburg, die Perle der schwarzen Küste, die Stadt der tausend Tempel. Drei Strassen aus uralter Zeit finden dort ihr Ende. Die Norburger sagen, sie nehmen dort ihren Anfang. Wer von Norden kommt, erreicht die Stadt durch den Floresta Negra, einen Wald, der sich über viele Tagesreisen erstreckt. Hat der Reisende den Wald verlassen, erreicht er Ackerland, welches die Norburger schon vor Jahrhunderten dem Wald abgetrotzt haben und die Stadt wie ein Ring umschliesst. Von dort geht es an einigen Dörfern vorbei auf die Stadt zu. Nach einer halben Tagesreise steht man am großen Nordtor. Von Süden oder Westen kommend, durchquert man die die Eisernen Berge, die für Reisende fast nur über diese beiden Strassen zu überqueren sind. Fast fünf Tage ist man im Gebirge unterwegs, um die Stadt zu erreichen. Im Gebirge zweigen viele Straßen in die Täler ab. In ihnen sind Minen und Erzwerke ansässig. Obwohl sie nicht unbedingt zum Norburger Staatsgebiet gehören, wird niemand der Stadt ihren Anspruch streitig machen. Beide Straßen sind durch Festungen gesichert, die das kriegerische Eindringen unmöglich machen. Der erste Versuch seit mehr als vierhundert Jahren, den das Fürstentum Zerpen unternahm, ist vor zwei Jahren gründlich gescheitert.
Die Altstadt:
Wie der Name schon sagt ist die Altstadt der älteste Teil von Norburg. Er bildet vom Eindruck her eine kleine Stadt innerhalb der Stadt. Doch der Eindruck täuscht. Zwar verfügt die Altstadt über eine komplette Stadtmauer und eine Burg dominiert das Stadtviertel, aber es leben nur wenige alteingesessene Familien dort. Ein Großteil des Viertels ist der Stadtverwaltung vorbehalten. Dort findet man den Magistrat, das hohe und das niedere Gericht, die Ratsgebäude des hohen und des großen Rates, die Kasernenen der Stadtwache, das Arsenal, die Münze, die Akademie und verschiedene andere Verwaltungen. Die Türme der alten Stadtmauer werden zum Teil als Lager verwendet oder dienen den Gerichten als Untersuchungsgefängnisse, wo die Angeklagten auf die Verhandlungen warten. Über Magiebegabte wird an einem anderen Ort gerichtet.
Die Gildenviertel:
Die Gildenviertel beherbergen die Handwerksbetriebe und die Wohnhäuser der Handwerker. Dort befinden sich auch die Gildenhäuser.
Die Händlerviertel:
In den Händlervierteln haben sich um die Markt- und Schätzplätze die Händler und Handelshäuser angesiedelt. Auch die Lagerhäuser befinden sich dort. Reisende finden dort am besten eine Unterkunft, obwohl auch die anderen Viertel Unterkunft bieten.
Das Hafenviertel:
Das Hafenviertel beherbergt neben Lagern und Werften auch die etwas anrüchigeren Gewerbe und Tavernen. Ehrbare Bürger verirren sich selten nach Anbruch der Dunkelheit dorthin. Der Hafen selbst besteht eigentlich aus drei von einander getrennten Hafenbecken. Dem Fischereihafen, der zur Versorgung der Stadt mit Nahrung beiträgt, dem Handelshafen, der als Umschlagplatz von Waren aus aller Herren Länder dient und dem Marinehafen, wo die Norburger Flotte ihre Liegeplätze hat. Dort befindet sich auch die Admiralität.
Das Patrizierviertel:
Wer etwas auf sich hält und es sich leisten kann wohnt dort. Fast alle Mitglieder des hohen Rates wohnen dort.
Der Tempelbezirk:
Wie der Name schon sagt ist dieses Viertel der Religion vorbehalten. Unzählige Tempel unzähliger Religionen finden sich dort. In der Mitte des Viertels ist ein großer Platz, wo die beiden Tempel der Hauptreligionen das Bild prägen.
Der große Friedhof:
An diesem Platz finden die Toten ihre letzte Ruhe. Teils gepflegt, teils wie ein uralter Wald mit überwucherten Grabstätten ist es ein unheimlicher Ort. Es ist der einzige Stadtteil, dessen Tor nur auf Wunsch geöffnet wird. Es gehen Gerüchte, dass man von dort in Teile der Stadtruinen aus den Zeiten der Kriege der Magier hinabsteigen kann.
Die Inseln:
Vor der Stadt liegen vier Inseln, die einen eigenen Stadtteil bilden. Die Insel Oei beherbergt das große Hospiz und die Quarantänestation. Die Insel Illa liegt weit vor der Stadt. Dort steht der Turm der magischen Gilde, die sich selbst magischer Stuhl nennt. Die Insel Saar liegt bereits im offenen Meer. Eine grosse Festung aus der Zeit der magischen Kriege steht dort. Sie dient Norburg zum Schutz der Stadt, aber auch als Gefängnis für Magiebegabte und Kleriker, denn dort versagt jegliche Magie. Richter halten dort auch über sie Gericht.
Das Handelshaus Norburg ist im Besitz der Familie Norburg, welche vor Urzeiten die Stadt gegründet hat. Das derzeitige Familienoberhaupt ist Anselm von Norburg. Es gibt nur drei Dinge, die man sicher über Anselm weiß:
- Er ist der größte Steuerzahler der Stadt und es heißt, er zahlt genau soviel wie der Rest des hohen Rates.
- Er hat faktisch das Monopol im Metallhandel.
- Er hat seiner Familie das Münzrecht erworben und prägt Münzen, die denen Norburgs gleichgestellt sind.
Viele Gerüchte, teilweise bösartige, ranken sich um diesen Mann. Hier eine Auswahl: Es gibt keinen Herrscher auf dem Kontinent, der nicht bei ihm Schulden hat. Er ist besser informiert als der Norburger Geheimdienst. Er besitzt eine eigene Armee. Geschäftspartner, die ihn betrügen wollen, verschwinden einfach. Er ist ein Hexer und reitet auf einem Besen durch die Nekropole Norburgs. Assasinen gehören zu seinen Freunden. Viele Herrscher, die Norburg besuchen, machen erst ihm und dann dem Magistrat ihre Aufwartung.