Viltal
Viltal ist ein flußreiches Land im Inneren von Nalabnor. Grob beschrieben handelt es sich um einen großen Krater ohne direkte Anbindung an das Meer. Das geografische Zentrum bildet ein großes Moorgebiet, dass von den unzähligen kleinen und großen Flüßen des Landes gespeist wird. Dazwischen und den Ausläufern der Gebirge befindet sich fruchtbares, wenn auch oft sehr hügeliges Ackerland.
Die kulturellen Zentren des Landes bilden die beiden Städte Soestheim und Vielank, die beide am Hauptverkehrsweg des Landes, dem Fluß Vil, liegen.
Die Hauptgottheit im Tal ist die schweigsame Herrin Godena, die anderen Blentharis finden meist weniger Verehrung, was daran liegt, dass das Tal ein bedeutsames Kloster der Todesgöttin aufweist- den Eulenhorst von Tannenfurth.
Die meisten Bewohner Viltals leben auf kleinen Höfen oder in kleinen Dorfgemeinschaften. Viele Wohnorte sind, aufgrund der vielen Flußläufe und der Kraft des Wassers zu Regenzeiten, nicht auf Dauer ausgelegt. Ein guter Teil der Viltaler, außerhalb der Städte und festen Orte, ist gezwungen fast jährlich ein neues zu Hause zu finden, weswegen gerade Hausboote ein hohe Verbreitung haben.
Die meisten Güter werden über die Flüße verlegt. Die Uferbereiche werden durch die Obrigkeit gut Instand gehalten, um den Schiffsverkehr per Treideln nicht zu erschweren.
Hauptgüter des kleinen Landes sind Lebensmittel, Pflanzen für Stoffe und Verbände und Getränke aus der Brauerreihochburg Vielank, die über die Vil nach Breytenbach im Osten gebracht werden, wo der Fluß zur Breyte wird.
Der Legende nach hat die Stadt Soestheim ihren Namen aus den ersten Tagen der Kolonisierung des Tales. Viele Historiker sind überzeugt, dass ihr Name auf „Südöstliches Heim“ zurück geht und im Laufe der Zeit verkürzt wurde.
Die Stadt verfügt über eine gut ausgebaute Hafenanlage innerhalb der Begrenzung für den Umschlag von Gütern von und nach Soestheim und den vorgelagerten Westhafen für den Umschlag von Gütern aus oder in die Nachbarländer.
Östlich der Stadt auf einer Anhöhe liegt der traditionelle Regierungssitz der Familie von Ratio. Im Umland um die Stadt gibt es unzählige Gehöfte und Gemeinden, unter anderem das Dorf Diekhusen auf der gegenüberliegenden Seite des Vils. In jüngerer Vergangenheit hat sich dort unter anderem die Familie Bumona aus dem Norden des Tales niedergelassen.
Während der wasserreichen Monate ist der tiefer gelegene Bereich Soestheims häufig überspült, so dass es dann in den höher gelegenen Bereichen etwas enger wird.
Seit dem Ende der Brauhausunruhen vor ca. 100 Jahren wuchs die Menge der Vielanker Getränke, die hergestellt und verkauft wurden um ein vielfaches an und bescherte der Stadt Vielank einen beachtlichen Wohlstand.
Der Name der Stadt, die am Zusammenfluß der Nordank mit der Südank liegt, geht entweder darauf zurück, dass dort die beiden Ströme mit „Ank“ im Namen zusammentreffen – sprich: „Viele Ank“ – oder darauf, dass es im Stadtgebiet besonders viele Ankerplätze für Schiffe gibt.
Ein großer Anteil der Bürger ist in einer oder für eine Brauerei tätig. Die Braukunst ist ein so zentraler Bestandteil des Stadtlebens, dass die Geschicke der Gemeinde durch den Rat der Braumeister gelenkt werden. So soll insbesondere verhindert werden, dass die Brauereien und die dazu gehörenden Familien je wieder gewaltsam über einander herfallen, wie während der Brauhausunruhen. Seit Beendigung dieser langen und dunklen Periode der Stadtgeschichte treten die einzelnen Brauer vereint als ein „Vielanker Brauhaus“ auf, eine Art Genossenschaft mit dem Zweck sich nicht gegenseitig die Preise zu verderben und gewaltsam in Konkurrenz zu treten. Seit diesem Erlass ist die Stadt nicht nur um ein großes Volksfest – das Brauhausfest – reicher, sondern es ist gelungen die Getränke weit über die Grenzen Viltals bekannt zu machen und sehr gewinnbringend zu verkaufen.
Zwischen den Bewohnern der Städte Soestheim und Vielank gibt es immer wieder kleinere Sticheleien, so lange die reichen Vielanker aber immer rechtzeitig ihre Steuer entrichten, nimmt es von Ratio mit Gleichmut hin und erwartet das gleiche von seinen Bürgern.